Dr. Gianni R. Rossi ist CEO der Rehaklinik Bellikon. Er erklärt, warum sich die Rehabilitation auszahlt und welche Herausforderungen die Zukunft bereithält.

Wer kommt zu Ihnen in die Rehaklinik Bellikon?
In unsere Klinik kommen Menschen, dienach einem schweren Unfall oder einer Krankheit weiterführende medizinische und therapeutische Hilfe benötigen. Wir unterstützen sie auf dem Weg zurück in ihre Familien und in den Beruf. Die Rehaklinik Bellikon bietet ihren Patienten Angebote, welche auf herkömmliche Rehabilitationsprodukte aufbauen und darüber hinausgehen. Wir ermöglichen den Menschen so eine schnelle und optimale Rückkehr ins Arbeitsleben.

Was erwartet die Patienten in Bellikon?
Wir beginnen so früh wie möglich nach dem Unfallereignis mit der Rehabilitation und gehen den Weg bis hin zur beruflichen Wiedereingliederung. Ein Aufenthalt bei uns ist keine Wellness-Kur, sondern beinhaltet ein intensives Tagesprogramm. Patienten werden aktiv in den Rehaverlauf involviert und Ziele werden gemeinsam besprochen. Jeder Patient wird von einem auf seine persönliche Situation abgestimmtem Team begleitet.

Lohnt sich Unfallrehabilitation überhaupt?
Auf jeden Fall! Jeder in die Rehabilitation investierte Franken kommt mehrfach zurück, das ist erwiesen. Einerseits gewinnt der Patient durch eine Reha seine Selbstständigkeit zurück. Das ermöglicht eine hohe Lebensqualität. Andererseits müssen wir an die volkswirtschaftliche Komponente denken: Kehrt ein Mensch wieder in seinen Beruf zurück oder lässt sich umschulen, beansprucht diese Person keine oder weniger Renten und Taggelder. Und natürlich ist jeder Arbeitgeber froh, wenn sein Angestellter nach einem dramatischen Unfall wieder voll einsatzfähig ist.

Wo steht die Unfallreha in der Schweiz im internationalen Vergleich?
Das Know-how und die Qualität der Schweizerischen Rehabilitationslandschaft sind sehr hoch. Das gilt auch für die Unfallreha. An einer jüngst in der Rehaklinik Bellikon durchgeführten internationalen Tagung zu diesem Thema wurden Besonderheiten und Unterschiede der Unfallrehabilitation im europäischen Raum dargelegt. So findet man beispielsweise in Deutschland auf Unfallfolgen spezialisierte Akutspitäler, die eine integrierte Unfallrehabilitation inhouse anbieten. In der Schweiz wird die Vernetzung zwischen Akutspital und Rehaklinik durch die integrierte Versorgung sichergestellt.

Was sind die grössten Herausforderungen für die Rehakliniken in der Schweiz?
Die zentrale Frage ist: Wie kann die Schweiz ihre hochwertige Rehabilitation auch in Zukunft sicherstellen, sprich: finanziell tragbar halten? Damit wir in der Reha und der Unfallreha noch effizienter arbeiten können, sind die Förderung von integrierten Versorgungsmodellen und eine intensive Zusammenarbeit zwischen Akutspital, Rehaklinik und nachgelagerten Institutionen wichtig.