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Innovation

Den Park ins Innere geholt

Jahrringe und ein Ast in unterschiedlichen Flugphasen: Mit künstlerischen Elementen von Bäumen wurde bei den PDAG eine Verbindung vom umgebenden Park in den 2020 bezogenen Neubau «Magnolia» geschaffen. Nun wurde die Installation vollendet.

Im grossen Treppenhaus, der Hauptverbindung zwischen den zehn erwachsenenpsychiatrischen Stationen, befinden sich Jahrringe eines Baumes aus vergoldetem Holz an den Wänden. «Die Jahrringe stehen für einen Ausschnitt des Lebens, so wie ihn die Patientinnen und Patienten hier erleben», erklärt Künstler Alexander Jaquemet. «Das Gold gibt diesem Abschnitt Wert.» Die Goldringe heben aber auch die Wertigkeit des Gebäudes hervor.

Verwaltungsratspräsident Dr. Kurt Aeberhard: «Wir wollen den Menschen hier in Behandlung eine Umgebung bieten, die ihre Genesung unterstützt.» Forschungsfelder im Design und dem Gesundheitsbereich zeigen auf, dass Raum, hochwertiges Material und Kunsteinflüsse positiv wirken können. Geschätzt wird auch der Park mit dem prächtigen Baumbestand. Und um dieses Thema zu transportieren, ist Jaquemet als ehemaliger Forstwart prädestiniert. 

Neben den Baumringen, die sich nach oben verjüngen, also kleiner werden und so einen Aufstieg in die Baumkrone symbolisieren, befinden sich an den Wänden auch drei kleine Äste – ein Ast, der nach unten fliegt und dabei in drei unterschiedlichen Flugmomenten festgehalten wird. Es handelt sich um einen im Königsfelder Park gefundenen Ast, der eingescannt, aus einzelnen Pixeln nachgebaut und aus Alu gegossen wurde. Die Auflösung aus Pixeln steht für ein Reinzoomen in einen Moment.

Eva Diem, die aus der Architektur stammt und mit Alexander Jaquemet zusammenarbeitet, führt aus: «Durch das Festhalten eines Moments geben wir ihm Bedeutung.» Diem zeigt auch auf, wie die Verarbeitung des Astes mit modernster Technologie dafür steht, wie Natur und Wissenschaft aufeinandertreffen, genauso wie sie das im Gebäude tun. 

Das Werk soll Interpretationsspielraum bieten, damit man es immer wieder neu entdecken kann. Gleichzeitig soll es sich aber auch in den Alltag integrieren lassen, was auch für die Mitarbeitenden im Gebäude wichtig ist. Kunst am Bau darf nicht «schreien» – «Nachhaltigkeit durch Zurückhaltung», fasst Künstlerin Eva Diem zusammen. 

Absender PDAG
RubrikInnovation
Ausgabe25. Oktober 2022