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Gesundheitstipps

Mobile Rehabilitation - rehabilitative Pflege unterstützt Patienten beim Erlernen von Aktivitäten des täglichen Lebens

Mobile Rehabilitation erhält, fördert und erweitert vorhandene Ressourcen eines Patienten. Ziel ist es, dass dieser wieder lernt, sich zu Hause zunehmend selbständig zurechtzufinden. Ein interdisziplinäres Rehabilitationsteam, bestehend aus Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden und Pflegefachpersonen behandelt Patienten in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld. Geraldine Jaquet (GJ), Leiterin Mobile Rehabilitation im Interview.

Wie unterstützen Pflegefachpersonen in der Mobilen Rehabilitation Patienten und ihre Angehörigen zu Hause?

GJ: Wir begleiten Patienten darin, sich zu Hause wieder zurechtzufinden. Denn die Infrastruktur in einer Klinik unterscheidet sich doch sehr von der Infrastruktur zu Hause. Zum Beispiel trainieren wir mit den Patienten und den Angehörigen den Transfer vom Bett in den Rollstuhl und wieder zurück. Wir üben und festigen die Abläufe zuhause, sodass die Patienten mehr Sicherheit gewinnen. Insgesamt gibt es 12 definierte Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL). „Sich bewegen“ ist nur eine davon.

Was ist der Unterschied der rehabilitativen Pflege der Mobilen Reha zu der Pflege der Spitex?

GJ: Die Mobile Rehabilitation unterstützt Patienten in einem Zeitraum von 1 Woche bis max. 6 Monaten. Die Fachpersonen der Mobilen Rehabilitation legen den Fokus darauf, den Patienten und die Angehörigen dazu anzuleiten, sich möglichst selbständig in den eigenen vier Wänden bewegen zu können. Die Behandlung ist jeweils in einem Trainingsmodus. Die Pflegefachpersonen der Spitex dagegen übernehmen Tätigkeiten des täglichen Lebens, um die Patienten und ihren Angehörigen zu Hause zu entlasten.

Wie sieht das konkret aus?

GJ: Im letzten Herbst haben wir einen Patienten nach einem Hirnschlag zu Hause betreut. Dieser kehrte nach einem langen Aufenthalt aus einer Rehabilitationsklinik nach Hause zurück. Zu Beginn war er nicht in der Lage, sich alleine in der Wohnung zu bewegen. Wir haben also mit dem Mobilisations- und Transfertraining gestartet. Ganz wichtig für ihn und seine Frau waren das eigenständige Verrichten der morgendlichen Toilette und insbesondere das selbständige Duschen. Also haben wir mit ihm trainiert, wie er vom Bett in den Rollstuhl und vom Schlafzimmer ins Bad gelangt – immer unter Einbezug seiner Ehefrau. Dort haben wir ihm unter Einsatz weiterer Hilfsmittel ermöglicht, sich selbständig frisch zu machen und zu duschen.

Wir sind besonders stolz auf die Fortschritte dieses Patienten: Zu Beginn kamen die Pflegefachpersonen der Spitex noch täglich, um ihn zu pflegen, ihn zum Beispiel in den Rollstuhl zu setzen, zu waschen und anzuziehen. Als wir kurz vor Weihnachten unserer Pflegeaufgabe beendet haben, war die Spitex nur noch zweimal in der Woche bei dem Patienten zu Hause, da er vieles wieder selbst oder mit der Unterstützung seiner Ehefrau bewältigen konnte. Er war wieder in der Lage, selbständig von der Küche ins Wohnzimmer zu gelangen. Wir wissen, dass er – zufrieden mit den Fortschritten, die er gemacht hat - das Weihnachtsfest im Kreis seiner Familie gefeiert hat. Für uns wie für ihn ein kleines Weihnachtsgeschenk.

Geraldine Jaquet
Gruppenleitung Mobile Rehabilitation
Dipl. Pflegefachfrau HF

RehaCenter Bad Zurzach
Mobile Rehabilitation
Quellenstrasse 34
5330 Bad Zurzach
mobilereha.badzurzach@rehaclinic.ch
www.rehaclinic.ch

Absender ZURZACH Care
RubrikGesundheitstipps
Ausgabe18. Dezember 2018
ZURZACH Care